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HBS Böckler Impuls

Einkommen / Gender: Trends und Nachrichten

Ausgabe 07/2014

Die europäische Wirtschaftskrise hat die Lebenssituation von mehr Menschen verschlechtert, als die amtliche Statistik erkennen lässt.

Einkommen

So waren 2012 in der EU-27 nach statistischer Definition 16,9 Prozent der Einwohner von Armut bedroht, da sie über weniger als zwei Drittel des mittleren Einkommens verfügten. Wird jedoch das mittlere Einkommen von 2008 herangezogen, sind nach Berechnungen der Europäischen Kommission 18,2 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet. Stark bemerkbar macht sich der Statistikeffekt in den Ländern, in denen die Realeinkommen in Folge der Krise deutlich gesunken sind. So lebten 2012 „offiziell“ gut 23 Prozent der Griechen unterhalb der Armutsgrenze. Wird hingegen das Median-Einkommen von 2008 zur Berechnung herangezogen, steigt der Anteil der Armutsgefährdeten an der Gesamtbevölkerung auf über 35 Prozent. Abgeschwächt zeigt sich dieser Effekt auch in Spanien oder Portugal.

Gender

Wenn Unternehmen in Stellenausschreibungen nach „zielstrebigen“ oder „durchsetzungsstarken“ Mitarbeitern suchen, bewerben sich vor allem Männer. Frauen fühlen sich eher von Begriffen wie „engagiert“ oder „verantwortungsvoll“ angesprochen, wie eine experimentelle Studie der TU München herausfand. Dies könne erklären, warum sich viele Frauen trotz Qualifikation nicht auf Führungspositionen bewerben.

Europäische Kommission, März 2014

TU München, April 2014

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