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HBS Böckler Impuls

Armut / Löhne: Trends und Nachrichten

Ausgabe 03/2012

Armut:
Rund 115 Millionen Europäer, fast ein Viertel der EU-Bevölkerung, war 2010 von Armut oder sozialer  Ausgrenzung bedroht. Dies zeigt ein Bericht des europäischen Statistikamts Eurostat. Von weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens – also unterhalb der Armutsschwelle – lebten demnach 16 Prozent der EU-Bürger. Unter „erheblicher materieller Entbehrung“ litten 8 Prozent der Einwohner. Zu dieser Gruppe zählen Personen, die beispielsweise Schwierigkeiten bei der Begleichung ihrer monatlichen Miete haben oder ihre Wohnung nicht ausreichend heizen können. Etwa jeder zehnte Europäer lebte 2010 in einem Haushalt, in dem Erwachsene weniger als 20 Prozent des Jahres erwerbstätig waren. Viele Europäer sind von mehreren dieser Faktoren gleichzeitig betroffen. So ergibt sich insgesamt eine Armuts- und Ausgrenzungsquote von 23,4 Prozent der Bevölkerung. Unter Kindern liegt die Quote mit 27 Prozent noch etwas höher.

Löhne:
Der Anstieg der Reallöhne hat sich 2011 abgeschwächt. Legte der durchschnittliche inflationsbereinigte Bruttomonatslohn im Jahr 2010 um 1,5 Prozent zu, war es im vergangenen Jahr nur noch 1 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Preisanstieg 2011 mit 2,3 Prozent deutlich stärker war als 2010 (1,1 Prozent). Nominal – also ohne Berücksichtigung der Preissteigerung – wären die Löhne 2011 im Schnitt um 3,3 Prozent geklettert.

Eurostat, Februar 2012

Statistisches Bundesamt, Februar 2012

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