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HBS Böckler Impuls

: Trends und Nachrichten

Ausgabe 20/2011

Einkommen:
Die Ungleichheit in Deutschland hat sich in den vergangenen 15 Jahren deutlich verschärft. Nach Berechnungen der OECD verfügten die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung im Jahr 2008 über Einkünfte, die achtmal so hoch waren wie die der ärmsten Bevölkerungsschicht. Mitte der 1990er-Jahre lag das Verhältnis noch bei sechs zu eins. Die wachsende Ungleichheit führt die OECD auf mehrere Faktoren zurück: Hochqualifizierte profitieren von stabilen Beschäftigungsverhältnissen und steigenden Einkommen, Geringqualifizierte finden immer weniger Arbeit. Auch die Zunahme der Teilzeitarbeit und die wachsende Bedeutung von Kapitaleinkünften für die Einkommen von Besserverdienern tragen laut OECD zur Polarisierung bei. Zudem verteile das Steuer- und So­zialsystem weniger um.

Demokratie:
Die große Mehrheit der Wahlberechtigten wünscht eine stärkere direkte politische Beteiligung. In einer Umfrage sprachen sich knapp drei Viertel generell für mehr Volksentscheide aus – obwohl nur 54 Prozent der Ansicht sind, dass Volksabstimmungen „meistens zu klügeren und besseren“ Entscheidungen führen als der parlamentarische Prozess. Eine direkte Beteiligung halten 70 Prozent der Befragten insbesondere bei Projekten wie „Stuttgart 21“ für sinnvoll. 51 Prozent wünschen sich ein Plebiszit über Fragen, die den Euro bzw. die EU betreffen.

OECD, Dezember 2011

Infratest Dimap, Dezember 2011

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