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HBS Böckler Impuls

Lohnpolitik: Tariflöhne real kräftig im Plus

Ausgabe 12/2015

Die Bilanz nach dem ersten Halbjahr fällt positiv aus: Auch nach Abzug der Preissteigerung verdienen Tarifbeschäftigte merklich mehr.

Wer nach Tarif bezahlt wird, hat gute Chancen auf eine Gehaltssteigerung: In den meisten Branchen steigen die Tarife um zwei bis dreieinhalb Prozent. Auch wenn die Abschlüsse in der ersten Jahreshälfte etwas unter denen des Vorjahres blieben, sind real deutliche Zuwächse zu verzeichnen. „Die Einkommensentwicklung der tariflich Beschäftigten verläuft positiv“, sagt WSI-Tarifexperte Reinhard Bispinck.

Berücksichtigt man auch die länger laufenden Abschlüsse aus dem Vorjahr zusammen mit Tarifanhebungen für dieses Jahr, dann liegt die durchschnittliche nominale Steigerung der Grundvergütungen bei 2,9 Prozent. Nach Abzug der Preissteigerung dürfte das Plus gut zwei Prozent betragen.

Bei der Deutschen Bahn erreichte die EVG für 2015 eine Tarifsteigerung von 3,5 Prozent. In der Metallindustrie setzte die IG Metall eine Tariferhöhung von 3,4 Prozent sowie eine Pauschalzahlung von 150 Euro bei einer Laufzeit von 15 Monaten durch. In der chemischen Industrie erreichte die IG BCE eine Anhebung von 2,8 Prozent bei einer Laufzeit von 17 Monaten. Im öffentlichen Dienst der Länder lag die Abschlussrate für 2015 durchschnittlich bei 2,1 Prozent.

Im Durchschnitt fiel die Gesamtlaufzeit der Abschlüsse mit rund 19,1 vier Monate kürzer aus als im Vorjahr mit rund 22,4 Monaten.

  • In den meisten Branchen steigen die Tarife um zwei bis dreieinhalb Prozent.Insgesamt liegt die durchschnittliche nominale Steigerung bei 2,9 Prozent. Zur Grafik

Reinhard Bispinck leitet das WSI-Tarifarchiv

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