Wie kommt man als Arbeiter nach Deutschland? Die Broschüre der türkischen Anstalt für Arbeit aus dem Jahr 1963 gibt dafür praktische Tipps wie diesen: „Kommt pünktlich und geht pünktlich. Lasst euch nie krankschreiben, außer wenn es gar nicht anders geht.“...
Der Duisburger Künstler Gerhard Losemann hat das Mahnmal zur Katastrophe der Loveparade entworfen. Dass viele Medien sein Schaffen seitdem auf dieses Werk reduzieren, stört den 73-Jährigen.
ALTERSVORSORGE Zum zehnten Jubiläum des Sozialpartnerversorgungswerks MetallRente präsentiert Geschäftsführer Heribert Karch eine beachtliche Bilanz. Doch Sorgen bereitet ihm, dass ausgerechnet die jungen Beschäftigten mit der privaten Vorsorge zögern. Von Andreas Molitor
US-KONZERNTÖCHTER Die IG Metall will die Steelworker bei den bevorstehenden Gewerkschaftswahlen im US-Stahlwerk von ThyssenKrupp in Alabama unterstützen – und Bob King, der Boss der Automobilarbeiter, zeigt Interesse am deutschen Modell der Mitbestimmung. Von Bernd Kupilas
STANDORTWETTBEWERB Der finnische Handy-Konzern will nur drei Jahre nach der Werksverlagerung von Bochum nach Rumänien das neue Nokia-Werk in Rumänien schließen und weiter nach Asien ziehen. Den rund 2000 Entlassenen hat der Arbeitgeber drei Monatslöhne – rund 1000 Euro – angeboten, er profitiert von einer Lockerung des Arbeitsrechts. Von Silviu Mihai
PORTRÄT Ralf Blauths Karriere wechselvoll zu nennen, wäre untertrieben. Als sich die Chemie- und Energieunternehmen in einem wilden Reigen neu formierten, war er mittendrin – erst als Betriebsratsvorsitzender, dann in der Funktion des Arbeitsdirektors. Wie geht so ein Spagat? Von Carmen Molitor
Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis über ihren Aufstieg von der Briefträgerin, den jüngsten Generationentarifvertrag bei der Post und ein Outsourcing-Verbot
INTERNATIONALISIERUNG Der TÜV Rheinland hat sich weltweit als Hightech-Dienstleister etabliert. Gewerkschaftlich ist der Global Player eher unterversorgt: ver.di will mehr Arbeitnehmer in die Tarifbindung bekommen, der Betriebsratsvorsitzende mehr Mitarbeiter aus dem Ausland beteiligen. Von Mathias Peer
DIENSTLEISTUNGSÖKONOMIE Die Mechanismen industrieller Wertschöpfung ändern sich grundlegend: Industrieunternehmen gleichen zunehmend modernen Dienstleistungsbetrieben. Umgekehrt werden viele Dienstleistungen im industriellen Stil erbracht. So innovativ diese Dynamik auch sein mag, sie hat erhebliche Folgen für die Beschäftigten. Von Bernd Bienzeisler
Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, über einen neuen Betriebsbegriff und gewerkschaftliche Verantwortung entlang der Wertschöpfungsketten
STUDIE Das Geschäft mit „Industrial Services“ boomt. Während die Unternehmen von Outsourcing und veränderten Wertschöpfungsketten profitieren, geraten gute Industrielöhne und starke Mitbestimmungsstrukturen unter Druck.
Von Hendrik Roggenkamp
Wir stellen die Dienstleistungsriesen WISAG, ISS und Dussmann vor, die enorm wachsen, aber mitbestimmungspolitisches Entwicklungsland sind. Von Karin Flothmann
BILFINGER BERGER SE Bei kaum einem Unternehmen kann man den Wandel vom Industrieunternehmen zum industrienahen Dienstleister derzeit besser beobachten – wegen der sich überlagernden Branchen entsteht ein Flickenteppich an Tarifverträgen und eine Interessenvertretung durch „Multi-Gewerkschaften“. Von Mario Müller
CHEMIEPARKS Die kompakten Chemiefirmen von einst sind heute Konglomerate mit vielen ausgelagerten, rechtlich selbstständigen Idustriedienstleistern – die IG BCE und das Netzwerk der Betriebsräte aus den Chemieparks warnen vor weiterem Zerkleinern und Abspalten. Von Stefan Scheytt