Seit Mitte der 90er-Jahre befindet sich das deutsche Tarifvertragssystem im Erosionsprozess. Diese Entwicklung ist keineswegs zwangläufig. Thorsten Schulten erläutert die historische Dimension des Tarifvertragsgesetzes und unterstreicht die Notwendigkeit, Tarifbindung wieder zu stärken.
Migrantische Beschäftigte treten eher einer Gewerkschaft bei, wenn sie im Sozialleben und am Arbeitsplatz gut integriert sind. Mit Betriebsräten gelingt das besser.
Mehr allgemeinverbindliche Tarifverträge sorgen für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen - und sind durchaus vereinbar mit dem Ziel, auch die Gewerkschaften zu stärken, schreibt Amélie Sutterer-Kipping.
Je internationaler ein Unternehmen aufgestellt ist, desto schwieriger ist es oft für Gewerkschaften, bessere Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten durchzusetzen. Globale Rahmenabkommen können hier helfen. Allerdings kommt es sehr auf die Ausgestaltung an.
Am Beispiel der Tarifverhandlungen 2023 der EVG untersucht das Projekt, vor welchen Herausforderungen Gewerkschaften in Zeiten multipler Krisen stehen. Dabei geht es auch um die Fragen, welche Effekte Gewerkschaftswettbewerb in einer Branche hat und wie es um die Sozialpartnerschaft in Deutschland steht.
Wer die digitale Transformation mitgestalten will, darf sich nicht als einem übermächtigen Prozess ausgeliefert betrachten, sondern muss selbst die Machtfrage stellen. Die Beiträge fragen nach Ansatzpunkten für den Aufbau einer betrieblichen Gegenmacht und arbeiten Konzepte heraus, wie digitale Technologien sinnvoll und zum Wohle der Beschäftigten eingesetzt werden können.
Ralf Reinstädtler, Vorstandsmitglied der IG Metall und stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Hans-Böckler-Stiftung, über Ziele und Methoden gewerkschaftlicher Bildungsarbeit. Das Gespräch führten Kay Meiners und Andreas Molitor