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Daniel Hay Pressemitteilungen

Ab 1. August: Dr. Daniel Hay neuer Wissenschaftlicher Direktor des I.M.U.

29.07.2020

Dr. Daniel Hay übernimmt zum 1. August die wissenschaftliche Leitung des Instituts für Mitbestimmung und Unternehmensführung (I.M.U.) der Hans-Böckler-Stiftung. Der 40-Jährige hat nach einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann Rechtswissenschaften an der Universität Bochum studiert. Promoviert hat der Jurist zu einem arbeitsschutzrechtlichen Thema. Hay war als Rechtsanwalt tätig und als Experte für deutsches und europäisches Unternehmensrecht beim Vorstand der IG Metall. An der Arbeit im I.M.U. reizt den neuen Wissenschaftlichen Direktor die Verschränkung von wissenschaftlicher Expertise und engem Praxisbezug zur Arbeit von Betriebs-, Personal- und Aufsichtsräten. Hay folgt auf I.M.U.-Gründungsdirektor Dr. Norbert Kluge.

"Das I.M.U. verbindet wie kaum eine Institution in Deutschland wissenschaftliche Forschung zur Mitbestimmung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit praxisnaher Unterstützung von Mitbestimmungsakteuren. Mit seinem Handlungs- und Orientierungswissen stärkt es die demokratische Beteiligung am Arbeitsplatz, die zentral ist für bessere Arbeitsbedingungen und die Stabilität unserer Wirtschaft“, sagt Reiner Hoffmann.

"Ich bin überzeugt, dass Daniel Hay diese Position weiter ausbauen wird und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm. Seinem Vorgänger Norbert Kluge danke ich für seine Leistung ganz herzlich. Er hat einen großen Beitrag dazu geleistet, Mitbestimmung im öffentlichen Bewusstsein auch als europäisches Thema zu positionieren."

Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Vorstands der Hans-Böckler-Stiftung

Der 65-jährige Kluge, der auch Mitglied im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss ist, begleitet bis zum Eintritt in den Ruhestand für die Hans-Böckler-Stiftung die deutsche EU-Ratspräsidentschaft. Er hat I.M.U. und Mitbestimmungsförderung der Stiftung seit 2013 geleitet. 

Ein besonderer Schwerpunkt des I.M.U. liegt auf der engen Beziehung von Arbeitnehmerbeteiligung und guter Corporate Governance. Unter dem Stichwort „Workers´ Voice“ erforscht das Institut auch die Arbeitnehmerbeteiligung in anderen europäischen Ländern. Neben der eigenen Forschungs- und Beratungsarbeit unterstützt das I.M.U. Studien an Hochschulen und externen Instituten. So ergab etwa im vergangenen Jahr eine vom I.M.U. geförderte Untersuchung von Wirtschaftsprofessoren der Universitäten Göttingen und Marburg, dass mitbestimmte Unternehmen die letzte Finanz- und Wirtschaftskrise im Schnitt deutlich besser gemeistert haben als Firmen ohne Arbeitnehmerbeteiligung (mehr Informationen am Ende der PM).

„Mitbestimmung ist Schwarmintelligenz bei der Arbeit. Gerade in den strategischen Transformationsprozessen, die unsere Unternehmen heute durchlaufen, ist die Beteiligung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit eigenen Ideen, eigenen kreativen Lösungsansätzen ein großer Mehrwert. Dieses Innovationspotenzial bringt Wirtschaft und Gesellschaft voran“, betont Daniel Hay. Deshalb sei es nicht nur für die direkt betroffenen Beschäftigten ein Problem, wenn Manager Lücken im deutschen und europäischen Unternehmensrecht ausnutzten, um Mitbestimmungsrechte auszuhebeln. Nach einer aktuellen Auswertung des I.M.U. wird mindestens 2,1 Millionen Beschäftigten in Deutschland die paritätische Mitbestimmung im Aufsichtsrat vorenthalten. Dem entgegenzuwirken sieht der Jurist ebenfalls als zentrale Aufgabe: „Wir wollen den Gesetzgeber ermutigen, solchen Unternehmenseignern auf die Sprünge zu helfen, indem endlich das löchrige Mitbestimmungsrecht nachgebessert wird.“


Kontakt
Rainer Jung, Leiter Pressestelle

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