: Editorial

Hinter den Kulissen

: Auf dem langen Marsch

1962 legt der DGB den ersten Gesetzentwurf vor, 1979 entscheidet das Bundesverfassungsgericht. 17 Jahre dauert das Ringen um die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in Aufsichtsräten.

: Zeitleiste

Die Entstehung des Mitbestimmungsgesetzes von 1976

: INTERVIEW 'Ich wollte die Chance nutzen'

Kaum war Hermann Rappe in den Bundestag gewählt, fand er sich an der Spitze einer Kommission der SPD-Fraktion wieder, die mit der FDP einen Kompromiss in Sachen Mitbestimmung aushandelte.

: Das große Angebot an die Gesellschaft

Für den DGB-Vorsitzenden Heinz-Oskar Vetter war das Mitbestimmungsgesetz 1976 "die größte Enttäuschung seiner Amtszeit"; aber war es - zumal im Rückblick - nicht eine seiner größten Leistungen, ein Meisterstück?

: Größte Gefahr für unsere Wirtschaftsordnung?

Millionenschwere Kampagnen, Druck auf die Parteien, das Bundesverfassungsgericht - die Arbeitgeber unter Führung von Hanns-Martin Schleyer sparten kein Mittel aus, die Unternehmensmitbestimmung zu verhindern.

: Geschätzte Außenseiter

Krupp-Chef Mommsen favorisiert das Montanmodell, Salzgitter-Vorstand Birnbaum würdigt die Mitverantwortung der Arbeitnehmer. Einige wenige Manager traten für die Mitbestimmung ein.

: INTERVIEW 'Wir verhandelten nächtelang'

Seine Karriere ist eng mit dem Kampf um die Mitbestimmung verbunden: Otto Graf Lambsdorff über die FDP in den 70er Jahren und über die Unternehmensmitbestimmung von heute

: Mehr Demokratie wagen

Die Aufbruchstimmung der frühen 70er Jahre war treibende Kraft - auch für die Mitbestimmung. Der Demokratisierungselan ging weit über die Arbeitswelt hinaus. Als sich die Grenzen des Wachstums zeigten, galt es, das Erreichte abzusichern.

: Der Bergmann im Bundestag

Adolf Schmidt war Vorsitzender der einflussreichen IG Bergbau und Energie, er saß für die SPD im Bundestag, als das Mitbestimmungsgesetz von 1976 verabschiedet wurde und war ein Verfechter des Kompromisses.

: INTERVIEW 'Der DGB hat mich im Stich gelassen'

Norbert Blüm kämpfte vom linken Flügel der CDU aus unbeirrbar für die paritätische Mitbestimmung. Dem DGB nahm er übel, dass er nicht stärker dafür mobilisierte - die Mitbestimmung sei schließlich wichtiger als die Koalition.

: Werkstatt für den dritten Weg

Die erste Biedenkopf-Kommission wird 1967 von der Regierung eingesetzt. Sie soll in der höchst strittigen Mitbestimmungsfrage Fakten beschaffen. Schon Ende der 60er Jahre skizziert sie den "dritten Weg" zwischen Parität und Drittelbeteiligung.

: Vor dem Kraftakt

Um die Wirtschaft zu demokratisieren, vertrauten die Gewerkschaften auf den Gesetzgeber. Doch die politischen Mehrheitsverhältnisse der 70er Jahre ließen nur einen Kompromiss zu, der sie zwangsläufig enttäuschen musste.

: INTERVIEW 'Besser kein Gesetz als diesen faulen Kompromiss'

Auch nach 30 Jahren hält Friedhelm Farthmann die Verabschiedung des Mitbestimmungsgesetzes für einen politischen Fehler. Als "Vetters rechte Hand" stritt ervergeblich für die Erweiterung der Montanmitbestimmung.

: Und sie rechnet sich doch!

Mitbestimmung sei ökonomisch ineffizient und damit ein Standortnachteil - behaupten ihre Kritiker. Es verdichten sich die Anzeichen, dass Mitbestimmung auch ökonomisch ein Vorteil für Unternehmen in Deutschland ist.