Viele Griechen haben das Gefühl, den Respekt anderer Europäer verloren zu haben, sagt FES-Büroleiter Christos Katsioulis. An seiner Seite besucht unser Autor in Athen Gewerkschafter, Journalisten und Arbeitnehmer. Von Stefan Scheytt
Es wird am Kündigungsschutz herumgeschraubt und bei Gesundheit und Renten gespart – statt die wahren Probleme anzugehen: das Schrumpfen der Industrie, Schattenwirtschaft, Steuerhinterziehung. Von Michaela Namuth
Die Arbeitsmarktreformen der Regierung Rajoy haben vor allem eins bewirkt: Entlassungen werden billiger, die Unternehmer machen massenhaft davon Gebrauch. Das als
Wachstumspolitik zu verkaufen, entbehrt nicht einer gewissen Dreistigkeit. Von Reiner Wandler
Paloma López, 50, zuständig für Beschäftigungspolitik im Hauptvorstand der spanischen Gewerkschaft Comisiones Obreras (CCOO), sagt, Spanien braucht ein neues Produktionsmodell.
Durch die harten Interventionen, die die Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF anordnet, werden Löhne gesenkt und Tarifvertragssysteme demontiert. Von Thorsten Schulten
Erst lässt man die Verluste der Finanzkrise von den kleinen Leuten bezahlen, dann nimmt man den Menschen auch noch die Rechte – Michael Sommer über fundamentale Gerechtigkeitsdefizite in der Eurokrise.
Es ist die Eine-Billion-Euro-Frage: Wie kann die europäische Wirtschaft wieder in Gang kommen, damit die Staaten genug einnehmen. Es antworten: Wolfgang Streek, Gustav Horn, Margit Schratzenstaller und Hans Christoph Binswanger.
Der Wachstumspakt ändert nichts an der strikten Sparpolitik der EU. Ob er neue Investitionen anstoßen wird, ist fraglich – und wenn, dann gehen sie auch noch in die falschen Projekte. Von Eric Bonse
Die Eurokrise erreicht auch Industriebetriebe in Deutschland, die mustergültig aus der Bankenkrise 2008 gekommen waren. Südeuropäische Märkte brechen weg, Investitionsprojekte wackeln, die Kurzarbeit kehrt zurück. Von Carmen Molitor
Die Steakhauskette Maredo setzte auf einen Schlag fast die gesamte Belegschaft ihres Restaurants in der Frankfurter Fressgass an die Luft. Angeblich geht es um massenhaften Diebstahl. Die Betroffenen glauben, sie müssen gehen, weil sie gewerkschaftlich organisiert sind. Von Joachim F. Tornau
Die Mitarbeiter der Europäischen Zentralbank in Frankfurt klagen über gesundheitsbelastende Arbeitsbedingungen und Fälle von Burn-out. In der Euro-Krise sollen sie immer mehr Aufgaben erledigen. Mitbestimmungsrechte haben sie kaum. Von Renate Hebauf
Von der neuen europäischen Wirtschaftsregierung, die – von Brüssel aus – unterschiedliche Wettbewerbsniveaus in den EU-Mitgliedstaaten angleichen soll, hat die Arbeitnehmerseite wenig Gutes zu erwarten. Von Florian Rödl
Die Joblage im Handel ist so katastrophal wie die Aussichten für die meisten der 27.000 Schlecker-Beschäftigten. ver.di will nun einige Dorfläden über ein Genossenschaftsmodell retten. Von Annette Jensen
Ivo Gönner (SPD), Oberbürgermeister von Ulm, über Nokias sprunghafte Geschäftspolitik, die Folgen für die Stadt und was die Politik jetzt noch tun kann.
Für sein Forschungszentrum in Ulm stellte Nokia vor Kurzem noch Investitionen in Aussicht, jetzt müssen sich 730 Arbeitnehmer einen neuen Job suchen. Der Fachkräftemangel hilft enorm bei der Jobsuche – und die gute Wirtschaftslage der Stadt. Von Ingmar Höhmann
Brasilien steht im Brennpunkt der internationalen Aktivitäten der IG Metall,
weil viele deutsche Konzerne dort produzieren. 30 Gewerkschafter/innen aus Brasilien tourten durch Deutschland – auch zur Erkundung der Mitbestimmung.
Valter Sanches von der brasilianischen Gewerkschaft CNM/CUT sitzt im Aufsichtsrat von Daimler. Im Interview spricht er über seine Erfahrung mit der Mitbestimmung, seine Zusammenarbeit mit der IG Metall und die nötige Gewerkschaftsreform in seinem Heimatland.