Klaus-Peter Hennig, Arbeitsdirektor der ThyssenKrupp Nirosta, über Strategien für den demografischen Wandel, den Wert älterer Mitarbeiter und die Attraktivität der Stahlbranche
TARIFPOLITIK Mit dem Demografie-Tarifvertrag hat sich die Chemiebranche 2008 verpflichtet, auf den Bevölkerungswandel zu reagieren. Vielerorts stellt das die Unternehmenskultur auf den Kopf: Fabrikarbeiter schwören Fast Food ab, Manager starten Meetings mit Gymnastikübungen, und Azubis machen sich Gedanken über ihre Altersvorsorge.
JUBILÄUM Nordrhein-Westfalen, die Wiege der Mitbestimmung, soll bundesweit wieder Mitbestimmungsland Nummer eins werden – sagt Ministerpräsidentin Kraft und verweist auf das erneuerte Landespersonalvertretungsgesetz.
LEHRANGEBOT An deutschen Hochschulen lernen künftige Manager alles Mögliche – nur nichts über Sozialpartnerschaft und die Institutionen der Arbeitnehmerbeteiligung.
FABRIKORGANISATION Der bayerische Autobauer BMW bereitet sich auf die Überalterung seiner Fachkräfte vor. Im Komponentenwerk Dingolfing geht jetzt eine Fertigungsanlage ans Band, die komplett nach ergonomischen Kriterien gebaut wurde.
PERSONALPOLITIK Statt früher zu gehen – „gute Arbeit“ bis zur Rente: Das ist ein echter Strategiewechsel im Zeichen des demografischen Wandels. Wie der zu schaffen ist, sagt Arbeitsforscher Hartmut Seifert.
FORSCHUNG In ihrem ersten Prüfbericht zur Rente mit 67, vorgelegt im vergangenen Herbst, sieht die Bundesregierung Fortschritte in der Erwerbstätigkeit Älterer. Forschungsprojekte der Hans-Böckler-Stiftung konstatieren weiterhin erheblichen Handlungsbedarf für einen demografiegerechten Umbau der Arbeitswelt.
Christoph Bieber hat einen Riecher für zukunftsträchtige Themen. Schon früh war er dem Phänomen Berlusconi auf der Spur. Jetzt widmet er sich auf einem neuen Lehrstuhl der Ethik im Politikmanagement. Von Carmen Molitor