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WSI-Mitteilungen 5/2022 WSI-Mitteilungen

Seiffarth, Marlene : Potenziale für „gute Arbeit“ im Privathaushalt? Regulierung und Interessenvertretung migrantischer Pflegekräfte in Italien

Ausgabe 05/2022

DOI: 10.5771/0342-300X-2022-5-386

Seiten 386-393

Zusammenfassung

Die wachsende Bedeutung von häuslicher Altenpflege durch Migrant*innen wirft Fragen nach der Sicherstellung von „guter Arbeit“ im Privathaushalt auf. Denn der Arbeitsort Privathaushalt ist oft durch informelle Arbeitsverhältnisse und unzureichende Arbeitsbedingungen gekennzeichnet ; Eingriffe und Regulation durch staatliche oder kollektive Akteure sind in diesem Sektor meist begrenzt. Anders als in Deutschland gibt es in Italien jedoch umfassende Regulierungs- und Formalisierungsbestrebungen seitens der Tarifparteien und des Staates. Der Beitrag untersucht auf Basis von 22 inhaltsanalytisch ausgewerteten Expert*innen-Interviews die historischen Wurzeln und Formalisierungstendenzen des migrant-in-the-family model in Italien. Ungeachtet fortbestehender Handlungsbedarfe zeigt der Fall Italien Potenziale für die Ermöglichung von „guter Arbeit“ im Privathaushalt auf, die auch für Deutschland von Interesse sind.

The growing importance of home-based care of the elderly performed by migrant workers raises questions about ensuring “decent work” in private households. The private home as a place of work is often characterised by inadequate working conditions and not associated with a high degree of regulation and formalisation, as intervention by state or collective actors in this sector is often limited. However, unlike in Germany, Italy has seen comprehensive regulatory and formalisation efforts on the part of collective bargaining partners and the state. Based on results from 22 expert interviews and content analysis, the article examines the historical roots of the migrant-in-the-family model, its current form, as well as paths and detours towards formalisation. Despite room for improvements, the Italian case shows potential for enabling “decent work” in private households, which might be also of interest for Germany.

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