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WSI-Mitteilungen

Bispinck, Reinhard : Mindestlöhne und Tarifpolitik – Ergebnisse des WSI-Niedriglohn-Monitoring

Ausgabe 07/2017

WSI-Mitteilungen 7/2017, Seiten 523–532

Zusammenfassung

Seit 2015 gibt es in Deutschland erstmals einen gesetzlichen Mindestlohn, ergänzend zu den tarifvertraglich vereinbarten Löhnen und Gehältern und einigen allgemeinverbindlichen Branchenmindestlöhnen. Der Beitrag untersucht auf Basis des WSI-Niedriglohn-Monitoring das Wechselspiel zwischen diesen drei Instrumenten der Lohnfestsetzung. Der größte Teil der Tarifvergütungen liegt weit oberhalb des Mindestlohns. Bereits vor der Einführung des Mindestlohns haben die Tarifparteien in vielen Niedriglohnbranchen die Tarife angepasst. Die Lohnstruktur der unteren Vergütungsgruppen wurde teils deutlich komprimiert. Offen ist, welche Entwicklung sich künftig wo durchsetzen wird: Tarife deutlich oberhalb des Mindestlohns, Tariflöhne nahe am Mindestlohn oder weiterhin keine aktive Tarifpolitik.

Abstract

Since 2015, and for the first time in history, there has existed a statutory minimum wage in Germany. This is additional to the collectively agreed wages and salaries and several generally binding sectoral minimum wages. Based on the WSI’s low-wage-monitoring, this article analyses the interplay between these three instruments of wage setting. The majority of collectively agreed wages is by far above the minimum wage. In some sectors, the bargaining parties adopted the agreed wages before the statutory minimum wage was introduced. In some cases the structure of the lower wage grades was strongly compressed. It remains open which wage setting pattern will prevail in the different sectors: agreed wages well above the minimum wage, agreed wages near to the minimum wage or no active collective bargaining on low wages at all.

 

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