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WSI-Mitteilungen 5/2022 WSI-Mitteilungen

Noack, Kristin / Storath, Greta-Marleen : Migrantische Arbeitskräfte in der formellen Altenpflege in Deutschland und Schweden

Ausgabe 05/2022

DOI: 10.5771/0342-300X-2022-5-401

Seiten 401-406

Zusammenfassung

Die Altenpflege steht in Deutschland und Schweden seit Jahren vor großen Herausforderungen: Die demografische Alterung führt zu steigenden Pflegebedarfen, und nicht erst seit der Corona-Pandemie werden prekäre Arbeitsbedingungen beklagt. Vor diesem Hintergrund gibt es in beiden Ländern steigende Zahlen an migrantischen Pflegefach- und Hilfskräften, um Personallücken und unbesetzte Ausbildungsplätze zu füllen. Doch worin besteht ihre Bedeutung für die Pflegeerbringung in den jeweiligen Ländern und wie wird diese von verschiedenen gesellschaftlichen Akteur*innen wahrgenommen? In diesem Beitrag berichten die Autorinnen von ersten empirischen Erkenntnissen aus qualitativen Expert*innen-Interviews mit nationalen und lokalen Stakeholdern in Deutschland und Schweden. In beiden Ländern wird die Arbeitsmarkteinbindung von Migrant*innen als eine wichtige Antwort auf Personalmangel formuliert, jedoch gibt es länderspezifisch verschiedene Strategien: Integration von im Land lebenden Migrant*innen in niedrig-qualifizierte Positionen in Schweden und Erwerbsimmi­gration von hoch qualifizierten Migrant*innen in Deutschland.

Abstract

Long-term care for the elderly in Germany and Sweden has been facing major challenges for a number of years. Demographic ageing has intensified the need for care and not only since the onset of the Covid-19 pandemic have there been complaints about precarious working conditions. Against this backdrop, both countries report increasing numbers of skilled and unskilled migrant care workers filling labour shortages and vacant training positions. But what is the relevance of migrant workers in both countries for care provision and how is this perceived by different societal actors? In this article, the authors report on initial empirical findings from qualitative expert interviews with national and local stakeholders in Germany and Sweden. In both countries, the labour market integration of migrants is formulated as an important response to labour shortages, but there are different country-specific strategies: the integration of migrants already living in the country into low-skilled positions in Sweden and the immigration of highly skilled migrants in Germany to fill positions in the sector for care of the elderly.

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