zurück
WSI-Mitteilungen

Do, Quynh Chi : Der Mangel an ökonomischem und sozialem Upgrading in der Elektronik- und Bekleidungsindustrie in Vietnam. Risiken systematischer Barrieren

Ausgabe 01/2021


DOI: 10.5771/0342-300X-2021-1-20

Seiten 20-27

Zusammenfassung

Unter Bezugnahme auf die Forschung zu globalen Wertschöpfungsketten (GWK) und Industriepolitik diskutiert dieser Beitrag das mangelnde ökonomische und soziale Upgrading in der Bekleidungs- und Elektronikindustrie Vietnams. Der Schwerpunkt der Analyse liegt zum einen auf der exportorientierten Politik des Landes, die sich auf die verarbeitende Industrie und ausländische Direktinvestitionen konzentriert, zum anderen auf den Institutionen der Arbeitsbeziehungen (einschließlich des Gewerkschaftssystems), die seit den Zeiten der Zentralplanwirtschaft weitgehend unverändert geblieben sind. Die untersuchten Branchen in Vietnam sind aufgrund der Strategie und Einkaufspraktiken der Lead-Unternehmen in GWK nach wie vor in den Bereichen mit sehr niedriger Wertschöpfung angesiedelt. Darüber hinaus hat die diskriminierende Wirtschaftspolitik Vietnams gegenüber dem inländischen Privatsektor dessen Fähigkeit zum Upgrading eingeschränkt. Um den komparativen Vorteil der niedrigen Lohnkosten aufrechtzuerhalten, muss die Regierung die grundlegenden Arbeitsrechte der Beschäftigten weiterhin einschränken und bei Verstößen gegen Arbeitsstandards Nachsicht walten lassen. Dies hat sich zu einem Teufelskreis entwickelt, der tief in die Industrialisierungsstrategie Vietnams eingebettet ist.

Abstract

With reference to the literature of global value chains (GVCs) and industrial policy, this article discusses the (lack of) economic and social upgrading in the clothing and electronic industries of Vietnam. The focus of the analysis is placed, on the one hand, on the export-oriented policies of the country, which concentrate on the manufacturing industries and foreign direct investment. Focus is also on the industrial relations institutions (including the trade unions) which have remained largely unchanged since the time of the centrally planned economy. Research found that the clothing and electronic industries are locked into the lowest value sections of their GVCs due to the supply chain strategies and purchasing practices of the lead firms. The Vietnamese government’s discriminative policy against the domestic private sector has stifled its ability to upgrade and exacerbated the adverse impacts of buyer-driven GVCs. In turn, to sustain the comparative advantage of low labour costs, the government has to continue to restrict workers’ basic labour rights and continue being lenient on employers’ violations of labour standards. This has become a vicious circle, deeply integrated in the industrialisation strategy of Vietnam.

Zugehörige Themen

Der Beitrag wurde zu Ihrerm Merkzettel hinzugefügt.

Merkzettel öffnen