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WSI-Mitteilungen

Herr, Hansjörg / Heine, Michael : Geldpolitik in Europa vor dem Hintergrund der Euro-Schwäche

Ausgabe 05/2002

Die EZB fundiert ihre geldpolitischen Entscheidungen mit Hilfe einer sogenannten Zwei-Säulen-Strategie. Die erste Säule beinhaltet eine Orientierung der EZB auf die Kontrolle der Geldmenge und die zweite Säule auf die Beobachtung einer breiten Palette von Konjunkturindikatoren. Diese "Doppelstrategie" ist wenig überzeugend, da so neoklassische Vorstellungen mit keynesianischen vermengt werden und sie so einer nachvollziehbaren Geldpolitik eher im Wege steht. Hinzu kommt, dass die EZB ohne Not Preisniveaustabilität als Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex für das Euro-Währungsgebiet von unter 2 % gegenüber dem Vorjahr definiert und damit die Gefahr heraufbeschwört, zu restriktiv zu sein. Damit allein ist aber die in Relation zu den konjunkturellen Gefahren zu restriktive Geldpolitik der EZB nicht zu erklären. Die Verfasser stellen die These auf, dass sie faktisch wechselkursorientiert ist und eine weitere Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar nicht riskieren will.

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