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WSI-Mitteilungen

Kadritzke, Ulf : Die Krise die längst da war - Finanzkrise und soziale Ungleichheiten

Ausgabe 12/2009

Der Beitrag behandelt die Frage, welche Folgen die Finanzmarktkrise für die materielle Lage und die soziale Stellung der Menschen hat. Im Mittelpunkt stehen die Unter- und die lohnabhängigen Mittelschichten. Sie waren, wie aktuelle empirische Befunde am deutschen Beispiel zeigen, schon lange vor Ausbruch der Krise mit Ausprägungen und Formen der sozialen Ungleichheit konfrontiert. Daraus wird der Schluss gezogen, dass der herrschende Finanzmarkt-Kapitalismus, dessen Entwicklung die neoliberale Wirtschaftspolitik und ein partiell "selbstabdankender" Sozialstaat im Wechselspiel befördert haben, sowohl die Prozesse der gesellschaftlichen Spaltung als auch die inhärenten Risiken vorangetrieben hat, die schließlich im September 2008 zur Systemkrise führten. Abschließend wird diskutiert, welche konkurrierenden und gemeinsamen Interessen an sozialer Sicherheit und einer "gerechten" Ungleichheit die Unter- und Mittelschichten unter dem Druck der Krise geltend machen könnten. Das führt erneut zu der alten Frage nach dem gesellschaftlich wünschenswerten Verhältnis von Freiheit und Gleichheit.

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