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WSI-Mitteilungen

Kratzer, Nick : Arbeitsintensität und Arbeitsintensivierung

Ausgabe 01/2020

WSI-Mitteilungen 1/2020, Seiten 3-10

Zusammenfassung

Angesichts eines hohen und weiter steigenden Niveaus psychischer Anforderungen gilt Arbeitsintensität als Schlüsseldimension für Arbeitsforschung sowie Arbeitspolitik und Arbeitsintensivierung als wesentlicher Trend der gegenwärtigen Entwicklung von Arbeit. Der Beitrag geht deshalb zwei Fragen nach: Wie lässt sich Arbeitsintensität erfassen, vielleicht sogar messen? Dazu vergleicht der Autor verschiedene Analyseansätze und plädiert im Ergebnis für eine Kombination aus quantitativen Befragungen und qualitativen Tätigkeitsanalysen. Die zweite Frage stellt die These von der zunehmenden Arbeitsintensität als Gegenwartstrend auf den Prüfstand. Der Autor argumentiert dazu, dass nicht die Arbeitsintensivierung an sich neu sei, es gebe aber – im Zusammenhang mit Trends wie der Digitalisierung, dem Wandel in der Leistungspolitik und der Subjektivierung – durchaus neue Instrumente, Formen und Akteure. Daher spreche viel dafür, die Analyse der (Entwicklung von) Arbeitsintensität mit der Analyse der betrieblichen Leistungssteuerung zu verknüpfen.

Abstract

In the face of the high and increasing levels of psychological demands at the workplace, work intensity is seen as a key dimension for work research and labour policies, and work intensification is regarded as a significant trend in current developments of labour. Against this backdrop, the article pursues two questions: First, how can work intensity be recorded and perhaps even measured? Several analytic approaches are presented and compared, with the result that a combination of quantitative inquiries and qualitative task analyses seems most promising. Second, the theory that work intensification is a growing trend in today’s world of work is questioned. The author argues that work intensification is by no means a new phenomenon but that together with trends such as digitalisation, changes in performance policy and the subjectification of work, new instruments, forms and actors have emerged. Hence, a case can be made to link the analysis of the development of work intensity to the analysis of performance control.

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