Systemrelevant Podcast: 15 Jahre Gleichbehandlungsgesetz - Ein Erfolg gegen Diskriminierung?
Vor 15 Jahren wurde das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verabschiedet. HSI-Direktorin Johanna Wenckebach zieht Bilanz und erläutert die verbleibenden Schwachstellen im Kampf gegen Diskriminierung.
[31.8.2021]
Diskriminierung im Berufsleben – sei es aufgrund des Geschlechts, der Herkunft oder Sexualität - ist auch im Jahr 2021 leider noch alltäglich. Dennoch habe das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das vergangene Woche vor 15 Jahren in Kraft trat, einen erheblichen Fortschritt bedeutet, sagt HSI-Direktorin Johanna Wenckebach in der neuen Folge unseres Podcasts.
Es habe durchaus zu einem Wandel in der Arbeitswelt beigetragen und für Betroffene den Rechtsweg bei Diskriminierung ermöglicht – zumindest in der Theorie. Denn in der Praxis sei es für Individuen weiter schwierig, den oft jahrelangen juristischen Weg gegen den eigenen Arbeitgeber zu wagen. Dies sehe man auch an der geringen Anzahl von Urteilen, die in den vergangen 15 Jahren auf Basis des AGG ergangen seien.
Nötig sei daher, das Gesetz weiterzuentwickeln, so Wenckebach, so dass auch ein Klagerecht für Verbände möglich werde. Doch auch jenseits der rechtlichen Regelung sei der Weg zu einer diskriminierungsfreien Arbeitswelt weiter weit, nötig sei ein Kulturwandel, auch öffentlicher Druck. Auch die Mitbestimmung in Form von schützenden und beratenden Betriebsräten sei ein starkes Instrument innerhalb von Unternehmen.
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In Systemrelevant analysieren führende Wissenschaftler:innen der Hans-Böckler-Stiftung gemeinsam mit Moderator Marco Herack, was Politik und Wirtschaft bewegt: makroökonomische Zusammenhänge, ökologische und soziale Herausforderungen und die Bedingungen einer gerechten und mitbestimmten Arbeitswelt – klar verständlich und immer am Puls der politischen Debatten.
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Christina Schildmann
