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Policy Brief

Preisschocks bei Energie und Nahrungsmitteln dominieren auch im April 2022: IMK Inflationsmonitor

Die Preissprünge bei Energie und Nahrungsmitteln dominieren auch im April 2022 das Inflationsgeschehen. Üblicherweise würden diese Ausgabenkomponenten 0,4 Prozentpunkte zur Inflation beitragen - im April waren es 4,5 Prozentpunkte. Während der Preisauftrieb bei Kraftstoffen und Heizöl etwas geringer ausfiel als im März, zogen die Preise für Gas, Strom und Nahrungsmittel beschleunigt an. Wie in den Vormonaten belasten die Preisschübe bei Energie und Nahrungsmitteln die Haushalte mit geringeren Einkommen besonders stark. Die Spanne der aktuellen haushaltsspezifischen Inflationsraten beträgt 1,8 Prozentpunkte und ist damit fast ebenso hoch wie im März 2022. Sie reicht von 6,2 % für einkommensstarke Alleinlebende bis 8 % für einkommensschwache vierköpfige Familien. Noch ausgeprägter ist der Unterschied zwischen der kombinierten Belastung durch die Preise von Nahrungsmitteln, Haushaltsenergie und Kraftstoffen mit 2,7 Prozentpunkten, wobei einkommensschwache Familien einen Inflationsbeitrag dieser Güterarten von 5,8 Prozentpunkten verzeichnen, verglichen mit 3,1 Prozentpunkten im Falle von einkommensstarken Alleinlebenden. Die Inflationsrate erreichte im April 2022 mit 7,4 % einen erneuten Höhepunkt. Die Zusatzbelastung durch die Preisschübe bei Energie und Nahrungsmitteln betrug in den ersten vier Monaten des Jahres 2022 398 Euro für eine vierköpfige Familie mit geringem Einkommen und 124 Euro für einkommensarme Alleinlebende. Die beiden von der Regierung auf den Weg gebrachten Entlastungspakete dürften die Zusatzbelastungen relativ sozial ausgewogen zu einem erheblichen Teil abdecken, es besteht aber Nachbesserungsbedarf für geringverdienende Nichterwerbstätige.

Quelle

Dullien, Sebastian; Tober, Silke: IMK Inflationsmonitor
IMK Policy Brief, Düsseldorf, 15 Seiten

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