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HBS Böckler Impuls

Arbeitszeit: Überstunden sind die Regel

Ausgabe 16/2016

Beschäftigte in Deutschland sind mit ihrer Arbeitszeit häufig unzufrieden. Viele würden gern selbstbestimmter arbeiten, können aber nicht. Das macht auf die Dauer krank.

Der aktuelle Arbeitszeitreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigt, dass sich die Arbeitszeit unmittelbar auf die Gesundheit auswirkt: Wer überlang, atypisch oder fremdbestimmt arbeitet, ist häufiger krank, weniger zufrieden und beklagt eine schlechtere Work-Life-Balance. Beschäftigte mit größeren Freiheiten bei der Einteilung der Arbeitszeit berichten dagegen von einer besseren Gesundheit und höheren Zufriedenheit.

Die wichtigsten Ergebnisse des Reports:

  • Vollzeitbeschäftigte arbeiten im Durchschnitt 43,5 Stunden pro Woche und damit knapp fünf Stunden länger als vertraglich vereinbart. Teilzeitbeschäftigte arbeiten im Durchschnitt 23,1 Stunden pro Woche. Fast drei Viertel von ihnen arbeiten in sogenannter langer Teilzeit zwischen 20 und 34 Wochenstunden.
  • 13 Prozent der Beschäftigten haben das Gefühl, das Arbeitspensum nicht bewältigen zu können.
  • 51 Prozent klagen über häufigen Termin- und Leistungsdruck.
  • 43 Prozent der Beschäftigten arbeiten auch am Wochenende.
  • 22 Prozent der Befragten berichten, dass von ihnen erwartet wird, in der Freizeit für dienstliche Angelegenheiten erreichbar zu sein.
  • Selbstbestimmte Arbeitszeiten sind eher die Ausnahme: Lediglich 38 Prozent können über Beginn und Ende des Arbeitstags selbst entscheiden. Jeder Siebte muss sich häufig an kurzfristige Änderungen anpassen.
  • Beschäftigte in der Industrie sowie in größeren Betrieben haben den größten Handlungsspielraum im Hinblick auf die Arbeitszeit. Im Handwerk sowie in kleinen Betrieben haben Beschäftigte wenig Einfluss.

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