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HBS Böckler Impuls

Löhne: Plus bei der Kaufkraft

Ausgabe 01/2016

Arbeitnehmer dürfen sich über deutlich höhere Löhne freuen. Das liegt an Tarifsteigerungen und dem Mindestlohn.

Die Tariflöhne sind 2015 erneut spürbar gestiegen: Sie legten um 2,7 Prozent zu, die Verbraucherpreise stiegen gleichzeitig lediglich um 0,3 Prozent. Daraus ergibt sich ein reales Lohnwachstum von 2,4 Prozent, wie die aktuelle Tarifbilanz des WSI zeigt. „Das ist der höchste Wert seit dem Jahr 2000“, sagt Reinhard Bispinck, Leiter des WSI-Tarif­archivs.

Bei den effektiven Bruttoeinkommen – hier fließen unter anderem auch die Einkommen von Beschäftigten ein, die nicht nach Tarif bezahlt werden – fiel der Zuwachs im vergangenen Jahr ebenfalls hoch aus: Die Bruttolöhne sind nominal um 2,8 Prozent gestiegen, preisbereinigt bedeutet dies einen Anstieg um 2,5 Prozent. Der neu eingeführte gesetzliche Mindestlohn dürfte dazu beigetragen haben, dass die Bruttoeinkommen erstmals seit längerer Zeit wieder etwas stärker als die Tarifeinkommen gestiegen sind.

Die Ausgangssituation für die Tarifrunde 2016 ist nach Auffassung des Tarifexperten günstig: „Um den überwiegend von der Binnennachfrage getragenen Aufschwung zu stabilisieren, kommt es auf eine kräftige Lohnentwicklung an“, sagt Bispinck. „Sie kann dazu beitragen, eine besser balancierte wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu fördern.“

Bilanz der Tarifpolitik, WSI-Tarifarchiv, Januar 2016

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