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Forscher: Aufschwung setzt sich fort: IMK-Indikator: Rezessionsrisiko wieder leicht rückläufig

14.08.2015

Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in nächster Zeit in eine Rezession gerät, ist in den vergangenen Wochen erneut leicht gesunken. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung. Für den Zeitraum von August bis Ende Oktober 2015 weist das IMK-Frühwarninstrument eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 13,9 Prozent aus. Im Juli waren es 16,3 Prozent. Nach dem Ampelsystem des Indikators liegt die Rezessionswahrscheinlichkeit damit stabil im "grünen Bereich" (keine Rezessionsgefahr), der von null bis 30 Prozent reicht.

In die Gleichungen des Indikators fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt bei seinem Indikator die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Frühwarnsystem signalisiert eine Rezession, wenn die Industrieproduktion über fünf Monate um mindestens ein Prozent schrumpft.

Die leichte Verbesserung der Indikator-Werte erklären die Wissenschaftler des IMK vor allem damit, dass die Auftragseingänge aus dem Ausland erneut gestiegen sind. Dieser günstige Trend wirke sich unter dem Strich stärker aus als der "Zickzackkurs" bei den Stimmungsindikatoren und leicht uneinheitliche Tendenzen bei der Unternehmensfinanzierung.

Angesichts der positiven Indikator-Entwicklung und vor dem Hintergrund der aktuellen Beruhigung in der Griechenland-Krise bekräftigt das IMK seine Konjunkturprognose: In diesem Jahr rechnen die Düsseldorfer Forscher mit 2,0 und für 2016 mit 2,2 Prozent Wirtschaftswachstum in Deutschland. Den Aufschwung führen die Konjunkturforscher in erster Linie auf die lebhafte private Nachfrage zurück, die sich wesentlich auf die positive Arbeitsmarktentwicklung und steigende Löhne stützt.

Der IMK Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.

zur Konjunkturprognose des IMK (pdf)

Kontakt:

Dr. Thomas Theobald
IMK, Experte für Finanzmärkte und Konjunktur

Rainer Jung
Leiter Pressestelle

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