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HBS Böckler Impuls

Rente: Trends und Nachrichten

Ausgabe 04/2014

Rente:
Die Regierungsparteien haben angekündigt, die Höhe des Rentenversicherungsbeitrags in diesem Jahr nicht zu verändern. Dabei könnte der Beitragssatz wegen der aktuell guten Finanzlage der Rentenversicherung von 18,9 Prozent auf 18,3 Prozent sinken. Schließlich haben die Rücklagen Ende 2013 die derzeit gültige Höchstgrenze von 1,5 Monatsausgaben überschritten. Die Arbeitgeberverbände fordern daher eine Beitragssenkung.

IMK-Forscher Rudolf Zwiener, vom Bundestag als Experte hinzugezogen, unterstützt dagegen die Regierungspläne. Sein Argument: Angesichts der absehbaren Herausforderungen wäre es fahrlässig, die Einnahmebasis der Rentenversicherung ohne Not zu schwächen. Sowohl die drohende Zunahme der Altersarmut als auch die demografische Entwicklung erforderten in Zukunft mehr Mittel. Zudem sei die aktuelle Höchstrücklage zu niedrig. 1,5 Monatsausgaben reichten nicht aus, damit die Rentenversicherung in länger anhaltenden Rezessionsphasen stabilisierend wirken kann, sprich: Krisen ohne konjunkturschädliche Beitragserhöhungen durchsteht.

Zudem rät Zwiener, mittelfristig wieder zur paritätischen Finanzierung und zum früheren Rentenniveau zurückzukehren – nachdem die Finanzmarktkrise die Schwächen der kapitalgedeckten Privatvorsorge aufgedeckt habe. Versicherungsfremde Leistungen wie die Mütterrente sollten aus Steuermitteln finanziert werden.

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