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Magazin Mitbestimmung

Rätselhaftes Fundstück: Werbung für Europa

Ausgabe 07+08/2012

Anfang der 1950er-Jahre reist der Europa-Zug durch 17 Länder, um für die Einheit des Kontinents zu werben. Millionen Zuschauer schauen sich die Werbung für den Abbau von Handelschranken und einen gemeinsamen Zahlungsverkehr an.

Der Zauber des Anfangs ist noch nicht verflogen, als am 17. April 1951 ein Werbezug in München haltmacht, um für die Einheit Europas zu werben. Hinter der Aktion steckt die 1948 gegründete Organisation für Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC). Die Projektmacher setzen auf die Macht der politischen Reklame – und auf die Eisenbahn. Mit einem „Europazug“ werben sie für den Abbau von Handelsschranken und für einen gemeinsamen Zahlungsverkehr in Europa – sowie für die effektive Ausführung des Marshallplans. Für den Europazug werden sieben alte, im Krieg beschädigte D-Zug-Waggons instand gesetzt, silber-blau angestrichen und mit modernsten Medien ausgestattet. Zwischen 1950 und 1953 reist das Gespann durch 17 Länder. Millionen Menschen sehen es – in Berlin genauso wie in Neapel, Trondheim oder Bordeaux.

Am „Europa-Telefon“ können Besucher über außen angebrachte Kabinen neun Prominenten zuhören, die Gedanken zur Zukunft des Kontinents entwickeln – darunter auch dem Leiter der internationalen Abteilung des DGB und späteren DGB-Vorsitzenden Ludwig Rosenberg. Dessen Konterfei ist auf unserem Bild unterhalb des „P“ im Schriftzug „Europazug“ zu sehen. In einer Tonkonserve erklärt Rosenberg, dass die Arbeiterbewegung für eine freie europäische Zusammenarbeit eintritt, um zu verhindern, dass deren Früchte in den Händen einer kleinen Schicht verdorren. Per Knopfdruck animierbare Darstellungen der westeuropäischen Staaten im Inneren des Zuges demonstrieren, wie stark die Wirtschaft auf eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit angewiesen ist. Europäische Gesichter schauen den Besucher des Zuges an – und zwischen ihnen erblickt er sich selbst in einem Spiegel. Die Botschaft: Es kommt auf jeden Einzelnen an.

Text: Frank Ahland / Foto: R. Sandens/Associated Press/ddp

 

Rätselfragen

Welcher frühere Mitarbeiter von Georg C. Marshall wurde sein Nachfolger als Außenminister der USA?
Welcher supranationale europäische Wirtschaftsverband wurde auf Anregung des französischen Außenministers Robert Schuman im April 1951 gegründet?
Welches europäische Land erhielt das meiste Geld aus
dem Marshallplan?

Alle richtigen Einsendungen, die bis zum 24. August bei uns eingehen, nehmen an einer Auslosung teil.

Preise

1. Preis: Gutschein der Büchergilde Gutenberg, Wert 50 Euro,
2.–4. Preis: Gutschein der Büchergilde Gutenberg, Wert 30 Euro

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Auflösung der Rätselfragen 6/2012

Ulrich Plenzdorf – Die Puhdys – Sonnenallee

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