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HBS Böckler Impuls

Leiharbeit: Arbeitsverhältnisse dritter Klasse

Ausgabe 17/2019

Die Arbeits- und Lebensbedingungen von Leiharbeitern sind in vielerlei Hinsicht schlechter als die von anderen Beschäftigten.

Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich die Zahl Leiharbeiter in Deutschland vervierfacht – eine Folge politischer Deregulierung. Eine neue Auswertung des DGB-Index Gute Arbeit zeigt, wie es um ihre Arbeitsbedingungen bestellt ist. Leiharbeiter machen sich deutlich häufiger Sorgen um ihren Arbeitsplatz und ihre berufliche Zukunft – sie werden in Krisen als erste entlassen. Sie haben weniger Spielraum bei der Gestaltung ihrer Arbeit. Weil sie häufig in der Produktion arbeiten, sind sie überdurchschnittlich von ungünstigen Arbeitszeiten betroffen. Die Arbeit ist oft hart und Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung fehlen. Verglichen mit den übrigen Beschäftigten liegen sie beim Einkommen deutlich zurück: Ein Drittel kommt höchstens auf 1500 Euro brutto im Monat, ein weiteres Drittel auf gerade einmal 1500 bis 2000 Euro. Von den übrigen Beschäftigten fallen lediglich 14 beziehungsweise 18 Prozent in diese Einkommensklassen.  Der Auswertung liegen Befragungsergebnisse der Jahre 2012 bis 2018 zugrunde. Befragt wurden über 40 000 Arbeitnehmer, darunter knapp 1000 Leiharbeiter.

DGB-Index Gute Arbeit kompakt: Risiko Leiharbeit, Oktober 2019 

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