Forschungsprojekt: Beteiligungsorientierte Bildung und demokratisches Lernen

John Dewey über beteiligungsorientierte Bildung und demokratisches Lernen in der beruflichen und politischen Bildung zu Förderung von Mitbestimmung in Wirtschaft in Gesellschaft

Projektziel

John Dewey war mehr als ein Philosoph, Pädagoge und Psychologe. Als Publizist, als Gewerkschafter und Politiker kämpfte er für seine Vorschläge. Diese Studie zeigt an zwei historischen Fällen und anhand seiner theoretischen Arbeiten, wie sich Dewey für eine partizipative gewerkschaftliche und berufliche Bildung und ein gesellschaftliches Modell, das Demokratie als Lebensform versteht, einsetzte.

Projektbeschreibung

Kontext

Im Vordergrund der Studie stand jene demokratie- und bildungstheoretischen Konzepte, in denen Dewey sich mit der Spannung zwischen Selbstbestimmung, demokratischer Beteiligung und Sachzwängen in Bildungsprozessen auseinandersetzt. Dewey hat theoretische Konzepte und pädagogische Strategien entwickelt, welche es gestatten, die Wechselwirkung zwischen Ausbildung, Bildung und Demokratie in der Arbeits- und Lebenswelt durch die Spannung zwischen Beteiligungsorientierung, ideologisierten Zwecken und Sachzwängen zu beschreiben. Hierauf hat er auch die Rolle der gesellschaftlichen Öffentlichkeit in Demokratien bezogen.

Fragestellung

In dieser Studie wurde untersucht, wie man mit Deweys Theorie von Bildung und Erziehung die Rolle der Beteiligungsorientierung in der Beziehung zwischen Demokratie und Bildung zum einen theoretisch aufschließen und zum anderen die Anwendbarkeit seines Ansatzes auf gesellschaftliche Konflikte von konkreten historischen Fallbeispielen aus entwickeln kann und wie dementsprechende konzeptionelle Ansätze für beteiligungsorientierte Bildung gestaltet sein müssen.

Untersuchungsmethoden

Die verfolgte Arbeitsmethode war zum einen die der hermeneutischen Interpretation und begriffsanalytischen Explikation, die pragmatisch argumentierend gesellschaftliche und politische Konsequenzen der Ansätze Deweys entwickelte. Zum anderen wurde durch die Konkretisierung an historischen Fällen auch einzelwissenschaftliche Ergebnisse aus der Geschichte der amerikanischen Arbeiterbewegung und der beruflichen Bildung einbezogen. Die Ergebnisse der Untersuchung, die Theorien, Konzepte und historischen Veranschaulichungen wurden durch ihre Konsequenzen charakterisiert und zu Denkansätzen zu aktuellen Problemen weitergeführt. Zudem wurden die historischen Veranschaulichungen auf die einzelnen und konkreten Selbstbestimmungs- und Mitbestimmungsproblematiken bezogen, die im Zusammenhang mit der so genannten Industrie 4.0 aufgeworfen werden und im Einzelnen in der Studie benannt, herausgearbeitet und analysiert wurden.

Darstellung der Ergebnisse

Die Studie zeigt welche Bedeutung beteiligungsorientiertes Lernen für die Entwicklung der Demokratie hat. Es wurde deutlich, wie und wieweit Mitbestimmung im Rahmen beruflicher und politischer Bildung ausgestaltet werden sollte. Zudem wurden Ansätze, Methoden und Kompetenzen beschrieben, die in politischen, beruflichen und allgemeinen Bildungsprozessen bei den abhängig Beschäftigten verstärkt werden sollten. Darüber hinaus wurden Schlussfolgerungen aus Deweys Ansätzen für die Weiterentwicklung bzw. Anpassung für gewerkschaftliche und berufliche Bildung gezogen, die insbesondere auf die Anforderungen der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft reagieren.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Thomas Kehrbaum

Prof. Dr. Helmut Pape

Kontakt

Dr. Michaela Kuhnhenne
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung
michaela-kuhnhenne@boeckler.de

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