Forschungsprojekt: Karrierewege dual Studierender

Eine Verbleibsstudie der Absolvent/innen/en dualer Studiengänge

Projektziel

Eine Studierenden- sowie eine anschließende Absolvent/inn/enbefragung gibt Aufschluss über Berufseinstieg und Karriereoptionen dual Studierender. Ergänzend wurde in 20 Fallstudien der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert diese spezifische, stetig wachsende Ausbildungsgruppe für die Personalpolitik in beteiligten Unternehmen sowie die betriebliche Interessenvertretung hat.

Veröffentlichungen

Krone, Sirikit, Iris Nieding und Monique Ratermann-Busse, 2019. Dual studieren – und dann?. Eine empirische Studie zum Übergangsprozess Studium–Beruf dualer Studienabsolvent/inn/en, Study 413, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 326 Seiten.

Hähn, Katharina, Sirikit Krone und Monique Ratermann-Busse, 2019. Betriebliche Fallberichte zum dualen Studium, Working Paper Forschungsförderung 117, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 130 Seiten.

SPIEGEL ONLINE, 2019. Absolventen dualer Studiengänge finden schneller einen Job, Spiegel Online, S. 1-2.

Böckler Impuls, 2019. Was ein dualer Abschluss wert ist. Ein duales Studium erleichtert den Berufseinstieg. An einheitlichen Standards für das Lernen im Betrieb hapert es allerdings, Böckler Impuls, 2, S. 4-5.

Krone, Sirikit, 2019. Duales Studium aus der Perspektive der Studierenden, In: Barbara Hembkes; Karl Wilbers; Michael Heister (Hrsg.), Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung, Opladen/Berlin/Toronto: Barbara Budrich, S. 462-478.

Krone, Sirikit, 2019. Duales Studium: beruflicher Einstieg nach dem dualen Studium, Bildung und Beruf, 9, S. 299-304.

Krone, Sirikit, 2018. Start in den Arbeitsmarkt gelingt, Entgelt stimmt, Karriere dauert etwas länger. Akademisierung: Eine wirklich starke Herausforderung für Betriebe, Hochschulen und Gewerkschaften, DENK-doch-MAL.de, 01, S. 50-60.

Krone, Sirikit und Iris Niedling, 2018. Wie gelingt der Einstieg nach dem dualen Studium?. Empirische Befunde zu Übergangsprozessen und Berufseinstieg, berufsbildung Zeitschrift für Theorie-Praxis-Dialog, 169, S. 39-42.

Krone, Sirikit, 2018. Berufseinstieg und Karrierepläne nach einem dualen Studium, Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP), 47, S. 50-54.

Krone, Sirikit, 2018. Was taugt das duale Studium?, 'Die Zeit' Studienführer, S. 44-54.

Hähn, Katharina und Sirikit Krone, 2015. Das duale Studium - Eine gelungene Verknüpfung beruflicher und akademischer Ausbildung!?, Recht der Jugend und des Bildungswesens (RdJB), 63(3), S. 309-323.

Projektbeschreibung

Kontext

Berufsbildungs- und hochschulpolitische Entwicklungen auf europäischer Ebene, der Wandel der Arbeitswelt und veränderte individuelle Bildungspräferenzen führen zu einem Bedeutungszuwachs dualer Studiengänge und somit zu neuen Formen der Verknüpfung allgemeiner bzw. akademischer und beruflicher Bildung und den jeweiligen Segmenten des Bildungssystems. Aus der Sicht von Jugendlichen bieten duale Studienangebote die Chance eines praxisnahen und aufstiegsorientierten Bildungswegs; für Hochschulen, insbesondere Fachhochschulen, stehen sie im Kontext der Entwicklung neuer Angebote; für Unternehmen stellen sie ein Instrument zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses dar. Damit werden komplexe Fragen aufgeworfen, welche insbesondere die Karrierepfade dual Studierender, mögliche Konkurrenzsituationen zu Absolvent/inn/en mit anderen Qualifikationen und Qualitätsstandards die Konzepte dualer Studiengänge und deren Umsetzung in die (betriebliche) Praxis betreffen.

Fragestellung

Im Mittelpunkt der Studie stehen die spezifischen Beschäftigungs- und Karrierepfade der Absolvent/inn/en dualer Studiengänge. Dabei werden ihre Übergänge in den Beruf und die betrieblichen Bedingungen analysiert. Gefragt wird nach dem Stellenwert dualer Studiengänge in der Personalpolitik der Unternehmen in Konkurrenz zu traditionellen Ausbildungswegen wie Studium und duale Ausbildung mit ergänzender Aufstiegsfortbildung. Die Forschungsergebnisse dienen als Ausgangspunkt dafür, die Rolle der Sozialpartner in diesem Prozess zu bestimmen, um ein Konzept zur Interessenvertretung dual Studierender auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene zu entwickeln. Vier Analysefelder stehen im Fokus der Studie: Betriebliche Arbeitsbeziehungen während des dualen Studiums, Übergang vom dualen Studium in ein reguläres Arbeitsverhältnis, Karrierepfade für Absolvent/inn/en dualer Studiengänge in den Unternehmen, Gestaltungsfunktion der betrieblichen Interessenvertretungen dieses Übergangsprozesses.

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Untersuchungsmethoden

Methodisch wurde ein Mix aus quantitativen und qualitativen Erhebungen gewählt, um das wenig erforschte Feld aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlich angelegten Instrumenten empirisch zu erschließen. Als bundesweit angelegtes Sample wurden 2015 zunächst dual Studierende (N = 9.285) und in 2017 duale StudienabsolventInnen (N = 2.129) befragt. Ergänzend wurden 20 Betriebsfallstudien (ExpertInneninterviews mit Personal- und Ausbildungsverantwortlichen sowie Betriebs- und Perosnalräte) bundesweit, in allen relevanten Branchen durchgeführt. Für den Transfer wurden zwei Workshops zur Mitte der Laufzeit (Oktober 2016) und zum Abschluss (November 2017) des Projektes unter Beteiligung von VertreterInnen aus Betrieben, der Bildungspolitik, der Wissenschaft sowie InteressenvertreterInnen veranstaltet..

Darstellung der Ergebnisse

Ein abgeschlossenes duales Studium gilt als Garant für einen erfolgreichen Berufseinstieg und gute Karriereoptionen. Die Empirie zeigt, dass dies für Übernahmen, die Bewerbungsphase und Vertragsbedingungen des ersten Jobs zutrifft, was zu hohen Zufriedenheitswerten bei den dualen AbsolventInnen führt. Die Startpositionen, das Einstiegsgehalt sowie die weiteren Karriereoptionen entsprechen demgegenüber nicht immer den hohen Erwartungen der dual Studierten. Die ausgeprägte Karriereorientierung dieser spezifischen Studierendengruppe veranlasst sie dazu, sehr häufig noch ein Masterstudium anzuschließen. Hier wählen sie wiederum vorrangig eine hybride Form, mit der sie bereits im Erststudium gute Erfahrungen gemacht haben. Sie entscheiden sich überwiegend für eine duale oder berufsbegleitende Variante und realisieren ihre Masterpläne zudem deutlich später im Vergleich zu BachelorabsolventInnen regulärer Studiengänge.

Zur Vorbereitung des beruflichen Einstiegs erhalten die dual Studierenden umfangreiche Untertsützung in den Betrieben, sowohl durch Personen (allen voran die AusbilderInnen) als auch mehr oder weniger strukturierte, betriebliche Maßnahmen und Programme.

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