Forschungsprojekt: Durchlässigkeit in MINT-Berufen

Durchlässigkeit in naturwissenschaftlich-technischen (MINT-) Berufen. Qualifizierungswege in beruflicher und hochschulischer Bildung

Projektziel

Das Projekt untersuchte neue Bildungsformate für beruflich qualifizierte Fachkräfte an den Schnittstellen zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung. Dazu wurden die didaktischen, methodischen und organisatorischen Konzepte der Formate, ihre Anforderungen an Teilnehmer-/innen, sowie deren Motivation erhoben, beschrieben und analysiert.

Veröffentlichungen

Beutnagel, Britta, Christian Dittmann, Rita Meyer und Maren Baumhauer, 2018. Berufsbegleitende Studiengänge im MINT-Sektor. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Study 375, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 124 Seiten.

Meyer, Rita, 2018. Beruflichkeit in Zeiten der Akademisierung. Akademisierung: Eine wirklich starke Herausforderung für Betriebe, Hochschulen und Gewerkschaften, DENK-doch-MAL.de, 01, S. 1-10.

Beutnagel, Britta, Christian Dittmann und Rita Meyer, 2018. Programmatik trifft auf Realität: Berufsbegleitende Studiengänge im MINT-Sektor als Beitrag zur Verzahnung von beruflicher und akademischer Bildung?!. Was berufliche und akademische Bildung trennt und verbindet, Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online (bwp@), 34, S. 1-16.

Berger, Klaus, Christian Dittmann, Barbara Lindemann, Rita Meyer, Dieter Nittel und Johannes Wahl, 2017. Konvergierende und divergierende Tendenzen. Übergänge zwischen Berufs-, Hochschul- und Weiterbildung im päd. organisierten System des LLL, In: Schlögl, P./Stock, M./Moser, D. u.a. (Hrsg.), Berufsbildung, eine Renaissance?, Bielefeld: Bertelsmann , S. 279-293.

Dittmann, Christian und Rita Meyer, 2016. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?! Generationale Einflüsse auf berufliche Orientierungsprozesse und Studienwahl im Kontext der Hochschulöffnung für berufliche Qualifizierte. Generationale Einflüsse auf berufliche Orientierungsprozesse und Studienwahl im Kontext der Hochschulöffnung für berufliche Qualifizierte, Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online (bwp@), 12, S. 1-14.

Dittmann, Christian und Julia K. Gronewold, 2015. Berufsbegleitende Studienkonzepte im MINT-Bereich. Die Verbindung beruflichen und akademischen Wissens als zentrale Herausforderung der Studiengangskonzeption, In: Elsholz, Uwe (Hrsg.), Beruflich Qualifizierte im Studium. Analysen und Konzepte zum Dritten Bildungsweg, Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag, S. 163-176.

Dittmann, Christian, Maren Kreutz und Rita Meyer, 2014. Gefilterte Fahrstuhleffekte?! Herausforderungen des berufsbegleitenden Studiums in der Perspektive berufserfahrener Lernender. Herausforderungen des berufsbegleitenden Studiums in der Perspektive berufserfahrener Lernender, bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik-online, 26 Bände, : bwp-, 26 Seiten.

Weitere Informationen

Liste aller Veröffentlichungen im Projektkontext bis einschl. 2016
https://www.ifbe.uni-hannover.de/fileadmin/ifbe/pdf/MINT_Veroeffentlichungen_im_Projektkontext.pdf

Projektbeschreibung

Kontext

Seit 2009 besteht in nahezu allen Bundesländern die Möglichkeit des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte. In diesem Zusammenhang neu konzipierte Studienformate für die Zielgruppe beruflich qualifizierter und berufstätiger Fachkräfte fordern es, beruflich und akademisch erworbenes Wissen zu verknüpfen.

Die institutionelle Verankerung von Studienmodellen an den Schnittstellen beruflicher und akademischer Bildung gewinnt angesichts sich stetig verändernder Arbeits- und Qualifikationsanforderungen gerade in naturwissenschaftlich-technischen Branchen an Bedeutung. Gleichzeitig realisieren sich durch die Etablierung solcher Modelle neue berufliche Aufstiegsmöglichkeiten von Absolventinnen und Absolventen der Berufsausbildung. Hohe Studienabbruchquoten und die geringen Anteile beruflich qualifizierter und berufstätiger Studierender deuten jedoch auf nach wie vor bestehende Barrieren jenseits der formalen Zugangsberechtigung hin.

Fragestellung

Auf der analytischen Makro-Ebene fragte das Projekt nach den strukturellen Merkmalen (Anbieter, Kooperationen, Finanzierung) neuer Studien- und Qualifizierungsangebote. Im Fokus standen dabei Formate für beruflich qualifizierte und berufstätige Fachkräfte der Kunststoff-, Maschinenbau-, Elektro-, Metall- und chemischen Industrie.

Auf der Meso-Ebene stellten sich Fragen hinsichtlich der organisatorisch-strukturellen und der didaktisch-methodischen Verknüpfung von beruflichen und akademischen Lehr-/Lernformaten.

Auf der Mikro-Ebene fragte das Projekt nach den Anforderungen, die diese Formate an die berufstätigen und beruflich qualifizierten Studierenden stellen, sowie nach deren Motivation. In diesem Zusammenhang wurden fördernde bzw. hemmende Bedingungen und Faktoren für den Bildungserfolg ermittelt.

Untersuchungsmethoden

Im Rahmen einer Sektoranalyse wurden zunächst strukturelle Merkmale von Qualifizierungsangeboten, die für Beschäftigte naturwissenschaftlich-technischer Branchen relevant sind, untersucht. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse erfolgte eine Auswahl branchentypischer Formate, die exemplarisch anhand von qualitativen und quantitativen Methoden analysiert wurden.

Die organisatorisch-strukturellen und didaktisch-methodischen Ausgestaltungen der Formate wurden anhand von Inhalts- und Dokumentenanalysen, teilnehmenden Beobachtungen sowie Leitfadeninterviews exploriert. Als Interviewpartner-/innen wurden administrativ Verantwortliche, Studiengangskoordinierende und Lehrende ausgewählt.

Die Anforderungen der Formate an berufserfahrene und berufstätige Studierende wurden durch mündliche und schriftliche Befragungen der Studierenden erhoben. In diesem Kontext wurden die Studierenden nach der Studienmotivation und ihren Karriereperspektiven befragt.

Darstellung der Ergebnisse

Im Feld des berufsbegleitenden MINT-Studiums herrscht ein Primat von privaten und staatlichen Fachhochschulen. Die Entscheidungshoheit über die Konzeption der Studienformate liegt bei den Anbietern. Ansprüche einer systematischen Verknüpfung von Theorie und Praxis werden nicht eingelöst: Den Formaten fehlt ein Konzept von Beruf und Beruflichkeit. Heterogenität und Differenzen im Hinblick auf die Zulassungsbedingungen sind auf den Empfehlungscharakter des KMK-Beschlusses zur Öffnung der Hochschulen zurückführen. Eine systematische Verknüpfung beruflicher und akademischer Lehr-/ Lernformen findet nicht statt und wird nicht als Ziel formuliert. Die Formate orientieren i.d.R. an dem grundständigen Lehrangebot, eine (didaktische) Vorbereitung des Lehrpersonals auf die Zielgruppe der beruflich qualifizierten Studierenden fehlt. Für die Studierenden zielt das Studium darauf, ihren beruflichen Handlungsrahmen in sozialer und fachlicher Hinsicht professionell zu erweitern. Sie sind in besonderem Maß damit konfrontiert, Arbeiten, Lernen und Privatleben zu vereinbaren. Eine ausgeglichene Work-Learn-Life-Balance ist abhängig von Priorisierungen und Strukturierungen (in Betrieb und Hochschule).

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Prof. Dr. Rita Meyer
Leibniz Universität Hannover Institut f. Berufspädagogik und Erwachsenenbildung
Philosophische Fakultät
rita.meyer@ifbe.uni-hannover.de

Bearbeitung

Dr. Christian Dittmann
Stiftung Universität Hildesheim
Zentralbereich - Studiengangskoordination
christian.dittmann@uni-hildesheim.de

Dr. Julia Kathrin Gronewold
Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
Julia.gronewold@alanus.edu

Prof. Dr. Maren Baumhauer
Technische Universität Hamburg Berufliche Bildung und Digitalisierung
maren.baumhauer@tuhh.de

Kontakt

Dr. Michaela Kuhnhenne
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung
michaela-kuhnhenne@boeckler.de

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