zurück
HBS Böckler Impuls

Mitbestimmung: Produktiver dank Partizipation

Ausgabe 06/2017

Dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Mitsprache von Arbeitnehmern und wirtschaftlichem Erfolg, zeigen zahlreiche Studien.

Kausale Effekte dingfest zu machen, ist allerdings methodisch schwierig: Zumindest denkbar wäre immer auch, dass andere Faktoren ausschlaggebend sind, die mit Partizipation zusammenhängen. Oder dass die Wirkungsrichtung umgekehrt verläuft, dass also erfolgreiche Unternehmen eher dazu neigen, Beschäftigte mitreden zu lassen. Um solche Zweifel auszuschließen, haben US-Ökonomen ein Experiment durchgeführt. Denn im Labor können Ursache und Wirkung genau kontrolliert werden.

Für das Experiment wurden 320 Teilnehmer zufällig und anonym in Vierergruppen aufgeteilt. Pro Gruppe wurde jeweils per Los ein „Manager” bestimmt. Die „Arbeitnehmer” mussten Rechenaufgaben lösen und wurden für korrekte Lösungen bezahlt. Dabei standen zwei Entlohnungsschemata zur Auswahl: Stücklohn oder ein Turniersystem. Die Manager konnten entweder selbst ein Entlohnungsschema festlegen oder die Entscheidung an die Belegschaft delegieren. Ein Viertel der Chefs ließ die Arbeitnehmer abstimmen. Auf die Produktivität wirkte sich das signifikant positiv aus: Die Anzahl der korrekt gelösten Aufgaben stieg im Schnitt um sieben bis zwölf Prozent.

Philip Mellizo, Jeffrey Carpenter, Peter Hans Matthews: Ceding Control: An Experimental Analysis of Participatory Management, IZA Discussion Paper Nr. 10576, Februar 2017 

Impuls-Beitrag als PDF

Zugehörige Themen

Der Beitrag wurde zu Ihrerm Merkzettel hinzugefügt.

Merkzettel öffnen