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HBS Böckler Impuls

: Trends und Nachrichten

Ausgabe 06/2017

Neues zu Migranten, älteren Beschäftigten, Vätern in Teilzeit und Menschenrechten.

Nur vier Prozent der 3.000 größten Unternehmen auf der Welt bekennen sich ausdrücklich zur Einhaltung der Menschenrechte. Laut einer Studie von Vigeo Eiris, einer Rating-Agentur, die Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit beurteilt, ist die Menschenrechtsbilanz in der Arbeitswelt schlecht. Das Recht der Arbeitnehmer, eine Gewerkschaft zu gründen und Tarifverhandlungen zu führen, ist der Bereich, in dem die Firmen im Durchschnitt am schlechtesten abschneiden.

Gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer sind öfter in großen Betrieben als in kleinen anzutreffen, im verarbeitenden Gewerbe und öffentlichen Dienst stärker vertreten als in Bauwirtschaft oder Handel, eher männlich als weiblich. Diese Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der WSI-Forscher Martin Behrens, Wolfram Brehmer und Barbara Zimmer auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels bestätigen frühere Studien. Was aber zuvor niemand untersucht hat, ist die Frage, ob auch Gewerkschaftsmitglieder mit Migrationshintergrund ein ähnliches Profil aufweisen. Entscheiden sie sich unter denselben Umständen und aus den gleichen Gründen, in eine Gewerkschaft einzutreten? Der Vergleich verschiedener Merkmale von Qualifikation über Familienstand bis Betriebsgröße zeigt, dass die Herkunft keinen Unterschied macht. Im Schnitt sind Beschäftigte mit Zuwanderungsgeschichte zwar etwas seltener organisiert, haben die WSI-Forscher herausgefunden, doch Gewerkschaftsmitglied werden sie offenbar aus denselben Gründen wie ihre Kollegen mit deutschen Eltern. 

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