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WSI-Mitteilungen

Schulze Buschoff, Karin / Conen, Wieteke / Schippers, Joop : Solo-Selbstständigkeit – eine prekäre Beschäftigungsform?

Ausgabe 01/2017

WSI-Mitteilungen 1/2017, Seiten 54–61

Zusammenfassung

Im Vergleich zwischen den Niederlanden und Deutschland zeigen sich Parallelen in der Struktur der Selbstständigkeit bezogen auf die Branchen, die Qualifizierung, den Anteil von Frauen, die Altersverteilung und die Arbeitszufriedenheit. Befragte in Deutschland geben als Motiv für die Solo-Selbstständigkeit häufiger „Push-Faktoren“ an als Befragte in den Niederlanden, d. h. Gründungen erfolgen häufiger „aus der Not heraus“. Der Anteil der „prekären“ Solo-Selbstständigen ist in Deutschland größer und der Anteil der „Gewinn erwirtschaftenden“ und „abgesicherten“ Solo-Selbstständigen kleiner als in den Niederlanden. Der größere Anteil „prekärer“ Solo-Selbstständiger in Deutschland könnte auf Unterschiede in der Lohnstruktur und der sozialen Absicherung zurückzuführen sein. Gemessen am Zugang zu den Sozialversicherungssystemen und an deren Leistungen ist die soziale Absicherung in den Niederlanden deutlich umfassender als in Deutschland.

Abstract

In a comparison between the Netherlands and Germany, parallels can be identified in the structure of solo self-employment regarding the branches, level of qualification, share of women, age distribution and job satisfaction. Respondents in Germany indicate “push“ factors as motives for self-employment more often than respondents in the Netherlands, which means that the formation of a company more frequently occurs “out of necessity“. In Germany the proportion of “precarious“ solo self-employed is larger than in the Netherlands while the proportion of “economically successful“ and “secure“ is deemed smaller. The larger share of precarious solo self-employed in Germany could be due to differences in the wage structure and the social security schemes. Social security, measured by the access to and the benefits of social security schemes, is much more comprehensive in the Netherlands than in Germany.

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