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WSI-Mitteilungen

Kinderman, Daniel : Corporate Social Responsibility – Der Kampf um die EU-Richtlinie

Ausgabe 08/2015

WSI-Mitteilungen 8/2015, Seiten 613–621

Zusammenfassung

Die EU-Richtlinie zur Corporate Social Responsibility (CSR) symbolisiert einen wichtigen Schritt in Richtung mehr Unternehmensverantwortung. Sie verlangt die Umsetzung von Sozial-, Menschenrechts- und Umweltstandards von großen Unternehmen sowie die Offenlegung von Risiken ihrer Unternehmensaktivitäten für Dritte. Obwohl die zur Richtlinie führenden Umstände ursprünglich günstig waren, wurde der endgültige Wortlaut vor allem durch den Widerstand deutscher Unternehmer stark abgeschwächt. Der Beitrag untersucht die politischen Auseinandersetzungen um die CSR-Richtlinie und fragt nach den Determinanten der Verhandlungspositionen der unterschiedlichen beteiligten Länder und Interessengruppen. Dabei wird argumentiert, dass das Vorhandensein inländischer Regulierung eine ausreichende, aber nicht notwendige Bedingung für die Unterstützung der Richtlinie ist. Weiterhin wird gezeigt, dass der besonders heftige Widerstand vonseiten Deutschlands zumindest teilweise auf die Größe und Wirkungsmacht des deutschen Mittelstandes zurückzuführen ist.

Abstract

A new EU Directive represents an important step towards greater corporate accountability: it will require large companies to report on their social, environmental and human rights impacts and the risks their activities pose for third parties. While the circumstances leading to the Directive were favorable, the final text was weakened significantly as a result of opposition from business, German business in particular. This contribution examines the political struggles over the EU’s Non-Financial Reporting Directive and seeks to explain the positions of different countries and interest groups in the negotiations. It identifies domestic regulations as a sufficient but not a necessary condition for support of the Directive. It also suggests that Germany’s particularly fierce resistance is attributable at least in part to the size and influence of Germany’s Mittelstand.

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