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HBS Böckler Impuls

Finanzinvestoren: Die Firmenhändler – aktuelle Bestandsaufnahme

Ausgabe 17/2016

Es ist noch nicht lange her, da galten die seinerzeit immer zahlreicher auftretenden, häufig als Heuschrecken bezeichneten Finanzinvestoren als größte Gefahr für das deutsche Wirtschaftsmodell.

Viele Beobachter befürchteten, sie würden die Kontrolle über weite Teile der Volkswirtschaft übernehmen. Doch es kam anders: „Tatsächlich wurde dieser Buyout-Boom durch die Finanzmarktkrise ab September 2008 jäh gestoppt“, so der Private Equity Monitor 2016 der Hans-Böckler-Stiftung. Die Beteiligungsgesellschaften (Private Equity) sind jedoch weiterhin sehr aktiv in Deutschland. Jährlich werden Unternehmen mit rund 100.000 Beschäftigten von den Finanzinvestoren erworben; derzeit befinden sich mehr als fünfzig Unternehmen mit jeweils über 2.000 Beschäftigten in der Hand von Private-Equity-Investoren. Häufig ist der Verkäufer ebenso ein Finanzinvestor wie der Käufer. Die übernommenen Firmen wechseln meist nach wenigen Jahren den Besitzer. Die auffälligste Entwicklung in jüngster Zeit: Private-Equity-Gesellschaften verkaufen Unternehmen zunehmend nach Asien weiter. Insgesamt kommt die Studie zu dem Schluss, die Private-Equity-Branche müsse sich heute „mit anderen großen Akteuren in der Real- und ­Finanzwirtschaft beziehungsweise dem System der industriellen Beziehungen in Deutschland arrangieren“. 

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