Forschungsprojekt: Nano und Recycling

Bedeutung von Nanomaterialien beim Recycling von Abfällen

Projektziel

Nanomaterialien in Produkten spielen auch im Recycling eine relevante Rolle. Aufgrund von Unsicherheiten in Bezug auf eine mögliche Freisetzung nanomaterialhaltiger Ultra-Feinstäube und möglicher Gesundheitsrisiken sowie fehlender Grenzwerte für staubförmige, nanomaterialhaltige Emissionen wird für den Schutz der Beschäftigten im Recycling die Anwendung wirksamer Vorsorgemaßnahmen empfohlen.

Projektbeschreibung

Kontext

Ziel der Studie war es, die Betrachtung der Wertschöpfungskette nanomaterialhaltiger Produkte auf den Bereich des Recyclings, d.h. der stofflichen Wiederverwertung, auszuweiten und nähere Kenntnisse zur Relevanz nanomaterialhaltiger Produkte im Recycling zu erhalten. Im Fokus stehen mögliche Konsequenzen für die beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Sekundärrohstoffen für die Versorgung von hoch entwickelten Industriestaaten wie Deutschland, versucht die Studie ein Thema aufzugreifen, dass aus dem Blickwinkel des Arbeitsschutzes bisher kaum vertieft betrachtet wurde.

Fragestellung

Es sollte geklärt werden, ob nanomaterialhaltige Produkte in gängigen Recyclingverfahren aufbereitet werden und welche Art und ggf. Mengen von Nanomaterialien in diesen Produkten enthalten sind, um besonders relevante Recyclingströme zu identifizieren. Am Beispiel von zwei ausgewählten Stoffströmen sollten Möglichkeiten einer Wiederfreisetzung von Nanomaterialien innerhalb des Recyclingverfahrens aufgezeigt werden. Auf Basis einer Übersicht zur gesundheitlichen Relevanz von Nanomaterialien und vorhandener Regelwerke sollten Möglichkeiten der Vorsorge im Sinne des Arbeits- und Gesundheitsschutzes für die Beschäftigten im Bereich Recycling beleuchtet werden. Mit Fokus auf die Arbeitsplatzsituation sollten Empfehlungen zum weiteren Vorgehen im Bereich Recycling gegeben und ggf. weiterer Forschungsbedarf identifiziert werden.

Untersuchungsmethoden

Die Expertise wurde auf Grundlage vorhandener Studien, einer ergänzenden Literatur- und Internetauswertung, Elementen der Stoffstrom- und Risikoanalyse sowie Expertenbefragungen erstellt.

Darstellung der Ergebnisse

Viele Produkte, die in Recyclingverfahren wieder aufbereitet werden, enthalten Nanomaterialien, u.a. auch Nanomaterialien, von denen potenziell gesundheitliche Risiken ausgehen. Im Recycling liegen nanomaterialhaltige und -freie Produkte gemischt vor. Darunter befinden sich Produktarten mit einzelnen, bekannten Nanomaterialien ebenso wie solche mit einer Vielzahl verschiedener Nanomaterialien unbekannter Art. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Nanomaterialien in Recyclingverfahren wieder in Form von nanoskaligen Partikeln freigesetzt werden und in Abhängigkeit von ihrer Toxizität und den Rahmenbedingungen des Wiederaufbereitungsprozesses ein potenzielles gesundheitliches Risiko darstellen. Aus Präventionsgründen wird empfohlen, Arbeitsschutzmaßnahmen, die bereits für Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse vorliegen, auch in Recyclingverfahren anzuwenden, in denen nanomaterialhaltige Produkte wiederaufbereitet werden. Es besteht Forschungsbedarf zu den Bedingungen für eine Wiederfreisetzung von Nanomaterialien im Recycling und ihrer technischen Minimierung ebenso wie zur Verbreitung von Nanomaterialien einschließlich ihrer Risikopotenziale durch Recyclingprodukte.

Der Beitrag wurde zu Ihrerm Merkzettel hinzugefügt.

Merkzettel öffnen