Forschungsprojekt: Innovationssystem Nanotechnologie in Deutschland

. Potenziale - Herausforderungen - Perspektiven

Projektziel

Das Forschungsprojekt will erstens die Nanotechnologie-Produktion in Deutschland analysieren, zweitens die damit verknüpften Änderungen im Bereich der Qualifizierung und Beschäftigung untersuchen, drittens die Risikowahrnehmung der Nanotechnologie in Deutschland beleuchten. Referenzrahmen der Untersuchung ist das deutsche Innovationssystem.

Projektbeschreibung

Kontext

Die Nanotechnologie weist für eine Vielzahl von Branchen technologische und wirtschaftliche Relevanz auf. Durch die Nanotechnologie werden wichtige Impulse für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und für den Arbeitsmarkt erwartet. Das Forschungsprojekt analysiert erstens die Nanotechnologie-Produktion in Deutschland. Exemplarisch wurden ausgewählte Produktionsprozesse aus einer internationalen Perspektive untersucht. Zweitens wurden die mit dem Einsatz der Nanotechnologie verknüpften Änderungen im Qualifizierungs- und Beschäftigungsbereich analysiert, um daraus Rückschlüsse für das Bildungssystem und die Gestaltung des Arbeitsumfeldes ableiten zu können. Drittens wurde der Risikowahrnehmung der Nanotechnologie in Deutschland nachgegangen. Referenzrahmen für die Untersuchung war das deutsche Innovationssystem. Dabei wurde herausgearbeitet, welche Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems die Produktion von nanotechnologisch basierten Gütern fördern bzw. hemmen.

Fragestellung

Dem Forschungsprojekt liegen u.a. folgende Cluster mit Forschungsfragen zugrunde:

1. Wie ist der gegenwärtige Stand der Produktentwicklung in der Nanotechnologie zu beurteilen, und welche Produkte stehen vor dem Markteintritt?

2. Wie stark sind "nationale" Unternehmen am Standort Deutschland engagiert? Welche Bedeutung kommt dabei den Branchen Chemie, Energie und Pharmazie zu?

3. Welche laufenden Qualifizierungsprozesse in FuE und in der Produktion mit Bezug auf die zu analysierenden Produktbeispiele aus der Nanotechnologie sind zu beobachten?

4. Wie ist der derzeitige Wissenstand in der deutschen Bevölkerung zum Thema Nanotechnologie? Wird Nanotechnologie in der deutschen Bevölkerung eher unter Risiko- oder Nutzenaspekten wahrgenommen? Wie beeinflusst das Wissen über Nanotechnologie die Bewertung dieser Technologie?

5. Wo liegen die künftigen Chancen und Herausforderungen des Innovationssystems Nanotechnologie in Deutschland mit Blick auf die nächsten fünf Jahre?

Untersuchungsmethoden

Am Beginn des Identifikationsprozesses von nanotechnologie-basierten Produkten stand eine der Auswertung von Produktdatenbanken, wobei das "Trichtermodell" angewendet wurde, welches sich in der Technologiefrüherkennung und Themenidentifikation bewährt hat. Mit Hilfe von Suchfiltern, die für den Identifikationsprozess entwickelt werden (z.B. die Begrenzung auf die Bereiche Chemie, Energie, Pharmazie) wurde eine Eingrenzung des Suchraumes erreicht. Orientiert an den ausgewählten Produktbeispielen wurden die Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems Nanotechnologie im Rahmen von Interviews, möglichst "face to face", abgefragt. Dabei wurden halboffene Interviewleitfäden eingesetzt. Ferner wurden vorhandene nationale und internationale Studien (z.B. Eurobarometer) zur Wahrnehmung der Nanotechnologie in der deutschen Bevölkerung sekundäranalytisch aufgearbeitet. Diese gewonnenen Erkenntnisse wurden wiederum in Expertengesprächen vertieft.

Darstellung der Ergebnisse

Auf der Grundlage von sechs Fallbeispielen - Kohlenstoffnanoröhren (CNT), Bio(DNA)-Chips, Nanomembranen, Nanosilber-Produkte, Organische Photovoltaik und Lithium-Ionen-Batterien - sind jeweils für Deutschland Ergebnisse zu den Kriterien technologischer Stand und Produktion, Bedeutung für den Industriestandort Deutschland, Standortfaktoren und internationale Arbeitsteilung, darunter Beschäftigung und Qualifizierung, sowie Risikowahrnehmung und Sicherheitsforschung erarbeitet worden. Ausführliche Recherchen und über 50 Interviews mit Wissenschaftlern, Unternehmens- und Betriebsratsvertretern, Repräsentanten aus NGO, Politik und Behörden in Deutschland, Großbritannien, USA und Taiwan haben dazu beigetragen, die Fallbeispiele sowohl auf nationaler Ebene, als auch in einem internationalen Kontext zu analysieren und einzuordnen. Zusätzlich wurden für die Träger der Mitbestimmung gesonderte Ergebnisse aus der Studie abgeleitet.

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